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Neue Pläne für den Osthafen |
Der Osthafen im Abendlicht
Foto: © Walter Richters
Laut Wiesbadener Kurier vom 21.10.2024 plant die Pockrandt Management GmbH den Kauf und die Entwicklung einer Fläche am Schiersteiner Osthafen, die im Eigentum der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) ist und für die schon länger ein Investor gesucht wurde. Der Bauantrag soll frühestens im dritten Quartal 2025 gestellt werden. Baubeginn wäre dann nicht vor Frühjahr 2026.
Im Artikel wird einer der Geschäftsführer der SEG zitiert:
„Kürzlich hatte SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin im Kurier erneut auf die Geschichte der Osthafen-Bebauung hingewiesen. Die SEG hatte vor Jahren das Wasser- und Schifffahrtsamt davon überzeugt, auf die andere Hafenseite umzuziehen und dort einen Neubau zu errichten. Ursprünglich hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt an dem Ufer bauen wollen, wo jetzt die Promenade ist. Diese wäre dann gar nicht erst durchgängig entstanden. Außerdem, hatte Stöcklin betont, hatte die SEG auch erwirkt, dass die Firma A+E Fischer die Lagerung von Chlorgas am Osthafen aufgegeben hat. Hierfür wurde das Unternehmen finanziell entschädigt.“
Das ist im Prinzip richtig.
Allerdings ist die SEG erst auf massiven Druck des damaligen Ortsbeirats und des ehemaligen Ortsvorstehers und Stadtverordneten Dieter Horschler tätig geworden, nachdem das Wasser- und Schifffahrtsamt dem Ortsbeirat seine Pläne für einen Neubau auf der Nordseite des Osthafens vorgestellt hat und das Gremium eher entsetzt war, nicht nur wegen des Wegfalls einer durchgängigen Hafenpromenade, sondern auch wegen der unschönen Industrie-Architektur.
Richtig ist auch, dass die SEG für den Erwerb der Grundstücke und die Verlegung und den Neubau des Wasser- und Schifffahrtsamts viel Geld in die Hand genommen hat, so dass aus Sicht der SEG der Wunsch verständlich ist, die Grundstücke am Osthafen gut zu vermarkten.
Wichtig sind dazu auch folgende Zusatzinformationen:
Die Firma A+E Fischer ist nicht nur finanziell entschädigt worden, weil sie die Lagerung von Chlorgas am Osthafen aufgegeben hat. Sie hat sich für den westlichen Teil des augenblicklich diskutierten Grundstücks auch vertraglich (wahrscheinlich durch Eintragung ins Grundbuch) zusichern lassen, dass keine öffentliche Nutzung (Wohnbebauung, Bank, Gaststätte, Parkanlage, ...) erfolgen darf. So konnte beispielsweise die „Rheinlounge“ dort nur etabliert werden, weil die Container auf der anderen Seite der Dieter-Horschler-Promenade, also außerhalb des betroffenen Grundstücks aufgestellt wurden. Diese Einschränkungen gelten allerdings nicht für den östlichsten Teil des Grundstücks. Dort wären die im Artikel angedeuteten Nutzungen möglich.
Der Ortsbeirat hat wahrscheinlich noch viel Gesprächsbedarf zum Thema. Schön, dass der Chef Patrick Schäfer des potentiellen Käufers „Pockrandt“ sagt, ihm sei ein Einvernehmen mit dem Ortsbeirat wichtig.
Möglicherweise hätte die „Hafenstadt“ mit ihren Wohngebäuden damals wegen der zu jener Zeit noch bei A+E Fischer gelagerten Chlorchemie gar nicht genehmigt werden dürfen, aber das ist (eine andere) Geschichte.
plus-Artikel im Wiesbadener Kurier (gebührenpflichtig)
Pockrandt Management GmbH im Internet
Karte: © OpenStreetMap und Mitwirkende, CC BY-SA
Bearbeitung: Walter Richters
Das oben rot umrandete Grundstück ist Gegenstand der Verhandlungen. Der größere linke Teil unterliegt den zuvor erwähnten Nutzungsbeschränkungen. Für welche Flächen sich die Pockrandt Management GmbH interessiert, ist bislang nicht genau bekannt. Die Firma möchte aber offenbar mit ihren Neubauten im rechten Teil beginnen.
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